Schulprogramm
Private Realschule
Schloss Wittgenstein
Schulprogramm
Inhalt
1. Präambel
2. Übergeordnete Prinzipien
3. Fachbereiche
- Deutsch
- Gesellschaftwissenschaften
- Fremdsprachen
- Mathematik und Naturwissenschaften
- Musik und Kunst
- Sport
- Technik
- Hauswirtschaft
- Informationstechnik und Informatik
- Arbeitsgemeinschaften
4. Schüleraustausch mit Israel
5. Schulsanitätsdienst
Die Private Realschule Schloss Wittgenstein
ist die einzige Realschule im Raum Bad Laasphe und erfüllt demzufolge die Funktion einer öffentlichen Realschule im Stadtbereich, Schon lange ist sie attraktiv auch für
Schülerinnen und Schüler aus dem weiteren Wittgensteiner Umland und durch ihre Lage zur hessischen Landesgrenze eine gern genutzte Alternative zu den dortigen Schulen, da durch das Internat eine Betreuung im Nachmittagsbereich angeboten wird.
Außerdem ist die Realschule Schloss Wittgenstein eine Internatsschule und wird von Mädchen und Jungen aus dem gesamten Bundesgebiet besucht.
Somit bietet sie allen Schülerinnen und Schülern eine solide Schullaufbahn mit dem mittleren Bildungsabschluss.
1.Präambel
Voraussetzung für eine leistungsorientierte Arbeit ist die enge Zusammenarbeit der Schule und Lehrer mit Eltern und Vertretern der Öffentlichkeit, der Wirtschaft, der Kultur und allen Institutionen, die dazu beitragen können, das Bildungsangebot der Privaten Realschule Schloss Wittgenstein wirklichkeitsnah und vielfältig zu gestalten. Lehr- und Lernziele sind ein hohes Maß an schöpferischer Kreativität, die Pluralität der Ausbildung und damit breit gefächerte und differenzierte Unterrichtsinhalte. Die Private Realschule Schloss Wittgenstein sieht sich darüber hinaus als erziehende Schule. Auf der Basis des Grundgesetzes geht es um Toleranz und Rücksicht gegenüber Anderen und anderen Auffassungen, um Konfliktfähigkeit und das Vermögen, Kritik zu formulieren und zu akzeptieren. Diese Grundwerte schaffen soziale Kompetenz und bedeuten über den fachlichen Hintergrund hinaus ein hohes Maß an Verantwortung, Selbstständigkeit und Zukunftsfähigkeit der Absolventen der Privaten Realschule Schloss Wittgenstein.
2. Übergeordnete (Unterrichts-)prinzipien
Das Schulleben an der Privaten Realschule Schloss Wittgenstein soll auf gegenseitigem Respekt, Höflichkeit, gegenseitiger Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft basieren. Dabei nehmen Lehrer gegenüber Schülern und ältere Schüler gegenüber Jüngeren eine Vorbildfunktion ein. Diese Vorbildfunktion drückt sich aus in Selbstdisziplin, Pünktlichkeit, Ordnung und Sauberkeit in allen schulischen Angelegenheiten sowie im persönlichen Erscheinungsbild. Grundlage aller Erziehung soll darüber hinaus sein, sich umwelt- und gesundheitsbewusst zu verhalten sowie soziale Verantwortung zu entwickeln.
Elementare Voraussetzung für Unterricht ist die Bereitschaft zum Lernen und zur Leistung. Dabei ist die Förderung der Konzentrationsfähigkeit ein Schlüssel zur Entwicklung von Leistungsfähigkeit. Durch die aktive Mitgestaltung des Unterrichts seitens der Schülerinnen und Schüler wird deren Selbstständigkeit und Teamfähigkeit gefördert.
Bei jedem Unterrichtsinhalt muss deutlich gemacht werden können, welche Bedeutung er für die Gegenwart oder Zukunft haben kann. Dies erschließt sich am ehesten durch einen erfahrungs- und handlungsorientierten Unterricht, der konkrete Anwendbarkeiten erkennen lässt. Angesichts ihrer Zukunftsbedeutung wird besonderer Wert auf die Einbindung der Informationstechnologien in alle Unterrichtsbereiche gelegt.
2.1. Individuelle Förderung
2.1.1. Individuelle Förderung der sozialen Kompetenz
Die gesellschaftspolitischen Veränderungen der letzten Jahre werden auch im Schulleben sichtbar. So sind Schüler oft weniger konfliktfähig und intoleranter ihren Mitschülern gegenüber, rücksichtsloser, wenn es um ihre eigenen Belange geht, und respektloser gegen Lehrer. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, gibt es zahlreiche Projekte an der Realschule Schloss Wittgenstein in den einzelnen Jahrgangsstufen, aber auch jahrgangsstufenübergreifend für einzelne Schüler und Schülergruppen.
In den Klassen 5 beginnen die Schüler im Rahmen eines dreitägigen Aufenthaltes in Stift Keppel mit gruppendynamischen Übungen. Dabei werden Kommunikations-, Konflikt- und Problemlösefähigkeit gefördert. Ziel ist es, den Zusammenhalt in der Gruppe zu stärken, um so Ausgrenzung und Gewalt vorzubeugen.
Weitere Rollenspiele und Vorträge zum Thema Gewaltprävention finden dann im Laufe des Schuljahres unter Führung von besonders ausgebildeten Polizeibeamten in der Schule im Klassenverband statt.
Ab Klasse 7 bietet der Fachbereich „Gesellschaftswissenschaften“, aufgrund seiner Strukturierung, besondere Möglichkeiten, soziale Kompetenzen zu erwerben. Zu diesen gehören unter den oben genannten auch Team-, Diskussions- und Kritikfähigkeit.
Die Arbeitsgemeinschaft „Streitschlichter“ konzentriert sich vor allem auf die Ausbildung dieser Fähigkeiten, denn hier lernen die Schüler, den streitenden Parteien aufmerksam zuzuhören, sich emotional zu distanzieren, sich unparteiisch zu verhalten, akzeptable Lösungsmöglichkeiten überzeugend anzubieten und so klarzumachen, dass Aussprache der beste Schritt zur Problemlösung ist.
2.1.1.2. Individuelle Begleitung ins Berufsleben
Ganz besondere Aufmerksamkeit verdient das Projekt der Berufsorientierung und der Berufswahlvorbereitung in den Klassen 9 und 10. Eingegliedert in die Fächer Sozialwissenschaften und Politik werden die Schüler in ihren individuellen Vorstellungen bestärkt durch Vorträge, Besuche in Firmen und zwei Berufspraktika, während derer sie von ihren Klassen- und Fachlehrern betreut werden. So werden sie auf die gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen von Gesellschaft und Arbeitswelt optimal vorbereitet. Die ortsansässige Firma EJOT und die in der Nachbarschaft gelegene Firma Meissner sowie die Firma Bergebau stehen der Schule hierbei als Kooperationspartner zur Seite.
Ein Ausbau der bestehenden Kooperationen sowie neue Kooperationen mit diversen Firmen werden angestrebt, sodass die Schüler und Schülerinnen der Klassen 9 und 10 die Möglichkeit haben, zusätzliche Erfahrungen bezüglich der Berufsorientierung zu machen. Beginnend mit Betriebsbesichtigungen über freiwillige Praktika bis hin zu vielen persönlichen Gesprächen mit Verantwortlichen der Firmen, die u.a. auch Vorträge in der Schule halten.
2.1.2. Die individuelle Förderung der reproduktiven und kognitiven Kompetenz
Die notwendige Bereitschaft zum Lernen und zur Leistung wird vor allem durch eine optimale Förderung aller, sowohl der leistungsschwachen, der durchschnittlich leistungsfähigen sowie der leistungsstarken Schüler erreicht. Deshalb ist es ein Anliegen der Privaten Realschule Schloss Wittgenstein dieser Forderung nachzukommen.
Hierbei liegt der Schwerpunkt der Förderung momentan auf dem Jahrgang 5. Nach dem Schulwechsel von den Grundschulen wird (von Elternhaus und Schule) vor allem Bedarf in der Rechtschreibförderung gesehen, welche in den Zuständigkeitsbereich des Faches Deutsch fällt.
Hierzu bekamen in der Vergangenheit alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit sich je nach ihrem individuellen Leistungsstand zu verbessern. Dazu wurde für das Fach Deutsch eine fünfte Stunde mit in die Stundentafel eingebaut, um hier die Zeit zu nutzen, den Schülern– angepasst an ihr momentanes Niveau – verschiedene Aufgaben zu geben. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf Rechtschreibübungen und
-regeln, welche im Unterricht benötigt werden. Auch das Schreiben von Diktaten kann verstärkt geübt werden, um den Schülern eine zusätzliche Vorbereitung für Klassenarbeiten zu geben und ihnen die Unsicherheit zu nehmen.
Wenn es die Zeit erlaubt, können die Schüler zusätzlich mit gezielten Zusatzübungen ihr Leseverstehen verbessern ebenso das korrekte Formulieren. Bei optimalem Ablauf können hierbei die stärkeren Schüler den schwächeren helfen, die Arbeit in Kleingruppen erweist sich hierbei als hilfreich.
Insgesamt soll diese Vorgehensweise in Zukunft noch „ausgebaut“ werden, sowohl inhaltlich, als auch jahrgangsbezogen.
Die Förderung wurde vor Kurzem ausgedehnt auf die Fächer Englisch und Mathematik.
Seit dem Schuljahr 2012/2013 wurde auch der Jahrgang 6 mit in dieses System eingegliedert. Die Schüler erhalten dazu auch alle die Förderstunde Deutsch.
3. Fachbereiche
3.1. Der Fachbereich Deutsch
Der Deutschunterricht hat die Aufgabe, die sprachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, d.h. ihre Verstehens-, Ausdrucks-, -Verständnis-, Rechtschreib- und Lesefähigkeit weiterzuentwickeln.
Durch systematisches Erlernen, Wiederholen und Üben wird den Schülerinnen und Schülern der jeweilige Stoff näher gebracht.
Jeder Jahrgang arbeitet dabei mit einem Deutschbuch, welches einen literarischen und sprachlichen Arbeitsansatz bietet. Dazu gehört ein Schülerarbeitsheft mit z.T. am Buch orientierten Aufgabenstellungen.
Parallel dazu erfolgt in jedem Jahrgang der Umgang mit Literatur anhand von 1-2 Lektüren (Jugendbuch, klassische Lektüre).
Allgemeine Fördermaßnahmen für alle Schülerinnen und Schüler, z.B. mit Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS), werden im Rahmen der Stundentafel nach den entsprechenden Richtlinien und Lehrplänen durchgeführt (s. Pkt. 2.1.2.)
Zusätzliche und individuelle LRS-Fördermaßnahmen erfolgen, je nach Kapazität der Schule, z.B. in Ergänzungsstunden, v.a. für die Jahrgangsstufen 5 und 6.
Die Schule bietet zudem eine Hausaufgabenbetreuung für die Schülerinnen und Schüler an, welche von verschiedenen Fachkollegen betreut wird. Den Unterricht ergänzen sollen immer wieder verschiedene Zusatzangebote:
- Sofern es sich anbietet, werden Dichterlesungen / Autorenlesungen organisiert.
- Theaterbesuche (z.B. Weihnachtsmärchen) für die Klassen 5 und 6; manchmal Jugendtheater für die Klassen 7-10.
- Das ZEUS-Projekt (Zeitung und Schule) bietet den 8. Klassen jedes Jahr die Möglichkeit, sich als Reporter einer regionalen Tageszeitung zu betätigen.
- Ein Zeitschriftenprojekt der Stiftung Lesen bringt den Schülerinnen und Schülern die Arbeit mit jeweils für die Altersstufe geeigneten Zeitschriften nahe (Aufbau, typische Inhalte, Üben des freien Vortrags àVorstellen der „Lieblingszeitschrift“).
- Zudem haben die Schülerinnen und Schüler der oberen Jahrgänge die Möglichkeit fächerübergreifend in Politik oder SoWi mit der Zeitung Die Zeit zu arbeiten.
- Zu besonderen Anlässen gibt es immer wieder fächerübergreifende Projekte, z.B. in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Musik.
- Gemeinsam wird die alljährliche Weihnachtsfeier der Klassen 5 und 6 gestaltet. Wenn es möglich ist, werden auch größere Projekte - wie beispielsweise ein Musical - ins Leben gerufen.
- Alle Schülerinnen und Schüler haben mehrmals im Jahr die Möglichkeit, sich durch Sammelbestellungen beim Bücher-Igel mit Literatur verschiedenster Art einzudecken.
3.2. Die Gesellschaftswissenschaften
Die Fächer dieses Fachbereichs bieten auf der Grundlage der Richtlinien besondere Möglichkeiten Schlüsselqualifikationen schwerpunktmäßig im Bereich der sozialen Kompetenz zu erwerben. Dazu gehören unter anderem Teamfähigkeit, Diskussionsfähigkeit und Kritikfähigkeit. Damit sind sie in besonderem Maße dazu geeignet, die Schülerinnen und Schüler auf gegenwärtige und zukünftige Anforderungen von Gesellschaft und Arbeitswelt vorzubereiten.
3.2.1 Erdkunde
Für das Fach Erdkunde erfordert die zunehmende Globalisierung die Erarbeitung gründlicher topografischer Kenntnisse. Deshalb ist die Topografie des Heimatraumes, Deutschlands, Europas und der Erde ein Schwerpunkt des Erdkundeunterrichts in allen Jahrgangsstufen, wobei aber immer wieder der Bezug zum Heimatraum gesucht werden soll.
Themenbeispiel:
Die intensive Behandlung der Heimatregion Wittgensteiner Land/Siegerland mit
- dem Besuch eines Bauernhofes, einer Mühle oder einer Wetterstation (Klassen 5/6); Schieferschaubergwerk
- der Berücksichtigung regionaler Besonderheiten wie Bergwerke (Raumland), handwerklicher und industrieller Entwicklung (Heimatmuseum Banfe/Wallau; technische Museen Niederlaasphe/Hagen) (Klassen 7/8);
- statistischen Untersuchungen in der Stadt Bad Laasphe (Klassen 9/10) usw.
- Vulkanismus, Besuch der Region Vulkaneifel/Lahn-Dill-Gebiet (Heisterberg)
3.2.2 Geschichte
Im Fach Geschichte wird ab Klasse 6 historisches Grundwissen in traditionell chronologischer Abfolge vermittelt, damit die Schülerinnen und Schüler zunächst einen Überblick über die Geschichte erhalten.
Punktuell sollen jedoch bestimmte Themen im geschichtlichen Längsschnitt behandelt werden um zu zeigen, dass Geschichte nicht im Nichts beginnt oder endet (z.B. Geschichte des Wassers / Wanderungen in der Geschichte).
Zu allen Themen soll ein Gegenwartsbezug hergestellt und die persönliche Betroffenheit der Schülerinnen und Schüler von historischen Zusammenhängen aufgezeigt werden.
Um die Schülerinnen und Schüler in Klasse 6 an den Geschichtsunterricht heranzuführen, liegt der Schwerpunkt im ersten Jahr auf handlungs- und produktionsorientierten Ansätzen (z.B. Nachbau eines Limes-Turmes; Modell eines steinzeitlichen Dorfes).
In den Klassen 7 und 8 sollen die Schülerinnen und Schüler dann verstärkt Strukturen und Zusammenhänge der Geschichte erkennen und begreifen; z.B.
- anhand der Stadtentwicklung Bad Laasphes verdeutlichen, wie Geschichte sich bis in die Gegenwart weiterentwickelt und verändert;
- die regionale landwirtschaftliche und handwerkliche Entwicklung im Hinblick auf die spätere Industrialisierung untersuchen.
In der Klasse 9 wird als typisches Beispiel einer Revolution und deren Gründe die Französische Revolution behandelt. Davon ausgehend werden Bezüge geknüpft zu
den Entwicklungen in Deutschland, im weitesten Sinne wird auch eine Brücke geschlagen zur friedlichen Revolution von 1989.
Weiterhin lernen die Schülerinnen und Schüler, die Zeiten der Industrialisierung kennen und im Anschluss daran die soziale Entwicklung in Deutschland sowie die Rolle / Gründung der SPD.
Hier wird der Bogen zum Kaiserreich geschlagen und der Weg in den Ersten Weltkrieg und dessen Verlauf erarbeitet.
In Klasse 10 schließlich werden ausgewählte Aspekte der neuesten Geschichte besprochen (z.B. Zweiter Weltkrieg; Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands), wobei möglichst die Befragung von Zeitzeugen in den Unterricht einbezogen werden soll (z.B. Weltkriegsteilnehmer; Zeugen des Mauerfalls; Sanitäter/Journalisten aus aktuellen Krisengebieten).
3.2.3 Sozialwissenschaften und Politik
Das Fach Sozialwissenschaften taucht als Differenzierungsfach im Neigungsbereich ab der Klasse 7 auf. Jugendliche sind in manchen Wirtschaftszweigen (z.B. Produkte der Unterhaltungselektronik) bereits die wichtigste Verbrauchergruppe. Nach dem Schulabschluss werden sie als Konsumenten und Sparer, als Arbeitnehmer, Kreditnehmer und in manchen anderen Rollen aktiv am Wirtschaftsgeschehen teilnehmen. Sie benötigen aber auch Handlungskompetenz in weiteren gesellschaftlichen Bereichen, z.B. bei der Mitarbeit in Vereinen und Verbänden oder bei der Teilnahme an Wahlen, Bürgerinitiativen u.ä..
Infolge der außenpolitischen Veränderungen vor allem der Sicherheitspolitik fahren die Schüler der Klassen 10 - wenn es möglich ist - einmal im Jahr auf Einladung der Bundeswehr nach Bonn. Nach einem Besuch im Museum „Haus der deutschen Geschichte“‚ werden sie im Verteidigungsministerium in die sicherheitspolitischen Vorstellungen der Regierung eingeführt.
Aufgrund der zur Verfügung stehenden Zeit (3-4 Wochenstunden) können Inhalte in Sozialwissenschaften intensiver und umfassender bearbeitet werden, sind die Möglichkeiten der Anwendung handlungsorientierter Methoden größer als in anderen Fächern des gesellschaftswissenschaftlichen Bereiches (z.B. Tarifverhandlungen o.ä. im Rollenspiel; Umgang mit Datenbanken zur Auswertung von Wahlergebnissen).
Die Teilnahme am „Planspiel Börse“, die verpflichtende regelmäßige Lektüre einer Tageszeitung – in Fortführung des Projektes „Zeitung in der Schule“ (vgl. Deutsch, Klasse 8) – sind erprobte pädagogische Mittel.
Zwar wirkt das Fach Sozialwissenschaften, ebenso wie der Politikunterricht, an der Grundlegung einer allgemeinen politischen Bildung mit, doch soll dem Fach Politik an unserer Schule eine speziellere Aufgabenstellung zugeordnet werden.
Gewiss kommt der Berufswahlorientierung in der Jahrgangsstufe 9/10 besondere Bedeutung zu, darum werden allen Schülerinnen und Schülern der Realschule Schloss Wittgenstein in diesen Klassen durch das Fach Politik grundlegende Kenntnisse über Wirtschaft und Arbeitswelt vermittelt.
Zum Programm der Berufswahlvorbereitung gehören:
- die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der zwei- vierzehntägigen Schülerbetriebspraktika in den Klassen 9
- Betriebserkundungen;
- Besuch von Berufsschulen;
- Einladung von Fachreferenten zu bestimmten Themen (z.B. Wehrdienstberater, Vertreter von Krankenkassen u. Sozialversicherungen u.ä.);
- Lebenslauf, Bewerbung, Bewerbungstraining;
- die optimale Nutzung der Angebote der Bundesagentur für Arbeit (verschiedene Publikationen, Besuch des Berufs-Informations-Zentrum (BIZ), persönliche Berufsberatung, Internetangebote).
- Nutzung des im Januar 2010 eröffneten Berufsorientierungsbüros (BOB) als Baustein im Rahmen der individuellen Förderung.
- Individuelle Beratung von Schülern in Fragen der Berufsorientierung,
- Raum für individuelle Internet-Recherche (Berufswahlfindung).
Ein wichtiger Baustein ist unser Berufsorientierungsbüro als Ort der Zusammenkunft mit unseren Kooperationspartnern Ejot, Meissner, Bergebau, Sparkasse und Bundesagentur für Arbeit.
Informationen dazu wurden bereits im oberen Teil ausgeführt.
3.2.5 Wirtschaft
Die Realschule nimmt seit 2010 an einem Modellversuch des Landes Nordrhein- Westfalen teil, der sich Modellschule Wirtschaft nennt. An diesem Projekt nehmen rund 70 Schulen teil, im Regierungsbezirk Arnsberg 11.
Gründe für diesen Modellversuch sind, dass es das Fach Wirtschaft in anderen Bundesländern an Realschulen längst gibt, an Hauptschulen auch schon in Nordrhein- Westfalen. Zudem werden immer mehr Stimmen aus der freien Wirtschaft laut, dass Schülerinnen und Schüler, wenn sie aus der Schule entlassen werden, über zu geringe Kenntnisse der einfachsten Wirtschaftsvorgänge und -zusammenhänge verfügen.
Die Realschule Schloss Wittgenstein ist glücklich darüber, an diesem Modellversuch teilnehmen zu dürfen, gerade auch wegen der sehr nah gelegenen Grenze zum Bundesland Hessen, um ihren Schülerinnen und Schülern die gleichen Chancen im Wettbewerb um Lehrstellen einräumen zu können.
Der Modellversuch ist auf drei Jahre angelegt und es ist davon auszugehen, dass das Fach Wirtschaft in die Kernlehrpläne des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen wird. Als Modellschule haben wir die Möglichkeit an diesen Lehrplänen mitzuarbeiten.
Die Inhalte des Faches, die sich zum Teil in den bisherigen gesellschaftswissenschaftlichen Fächern Politik, Sozialwissenschaften, Geschichte und Erdkunde wieder finden, aber aufgrund der vorgegebenen Stoffvielfalt hier nicht vertiefend genug behandelt werden können, sind in der Jahrgangstufe 7 einfache wirtschaftliche Zusammenhänge, wirtschaftliches Handeln im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie deuten und verstehen zu können. Hier soll ein schulinterner
Lehrplan entwickelt werden, an dem die Schülerinnen und Schüler mitsprachlich beteiligt werden und ihre Interessen mit einbringen können. In Kooperation mit den anderen gesellschaftswissenschaftlichen Fächern wird darauf geachtet, dass sich die Themen nicht überschneiden, nicht doppelt durchgenommen werden, sondern im Fach Wirtschaft explizit unterrichtet und vertieft werden und an die anderen Fächer anknüpfen. Das Fach Wirtschaft soll den Schülerinnen und Schülern so früh wie möglich die Gelegenheit eröffnen, sich im späteren Berufsleben schnell zurecht zu finden und mithelfen, die Berufswahl zu erleichtern. Die Realschule Schloss Wittgenstein hat zur Berufswahlvorbereitung ein Beruforientierungsbüro (BOB) eingerichtet, das von Herrn Eckhard Pfeil betreut wird. Hier haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit in verschiedene Berufe hineinzuschnuppern, Bewerbungsgespräche zu trainieren, Bewerbungen eindrucksvoll und richtig zu gestalten, ausgeschriebene Praktikumsplätze und Lehrstellen im Auge zu haben, mit Menschen aus der Wirtschaft und dem Arbeitsleben Kontakt aufzunehmen und von deren Erfahrungen zu profitieren. Unsere Schule möchte den Schülerinnen und Schülern den bestmöglichen Start in das Berufsleben vermitteln.
Wirtschaft ist ein mündliches Fach, in dem keine Klassenarbeiten geschrieben werden, wohl aber zwei Tests pro Halbjahr. Die Note setzt sich aus den Testergebnissen und der mündlichen Mitarbeit zusammen. Ebenso wird auf die Heftführung, freiwillig gehaltene Referate und regelmäßig erledigte Hausaufgaben Wert gelegt.
Unsere Einbildungskraft reicht kaum aus, um uns das moderne Wirtschaftsleben in seiner ganzen Vielfältigkeit vor Augen zu stellen. Eine Fülle von Tätigkeiten, alle ineinandergreifend und sich gegenseitig voraussetzend. Gibt es etwas Alltäglicheres als das Wirtschaftsleben?
Das Fach Wirtschaft soll den Schülerinnen und Schülern Sicherheit und Vertrauen in sich selbst geben, mit dieser Vielfältigkeit umzugehen.
Seit dem Schuljahr 2012 / 2013 wurde das Fach Wirtschaft zunächst leider kurzfristig wieder aus der Stundentafel herausgenommen. Ob und wann es wieder in der Sekundarstufe I unterrichtet wird, ist noch unklar.
3.2.6. Evangelische Religion
Die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler, das schulische und gesellschaftliche Umfeld sowie Glaube, Frömmigkeit und kirchliches Leben bilden zusammen das Bezugsfeld des Religionsunterrichtes.
Der Religionsunterricht hat die Aufgabe vorbehaltlos alle Schülerinnen und Schüler mit ihren unterschiedlichen Erwartungen und Einstellungen zu akzeptieren und miteinander in ein Gespräch über Sinn-, Glaubens- und Orientierungsfragen zu bringen.
Die Schülerinnen und Schüler sollen in Kontakt mit sich selbst, mit Religion und mit Gott gebracht werden. Hierbei versucht der Unterricht die Fragen der Schülerinnen und Schüler aufzunehmen, wie sie sich aus deren Lebenszusammenhängen ergeben. Die Schülerinnen und Schüler sollen in Kontakt mit den Erzähltraditionen der Bibel kommen, sie näher kennen lernen und mit ihrem Leben in Beziehung setzen.
Kern dieser Erzähltradition ist die Botschaft vom Wirken Gottes im Alten und im Neuen Testament. Der Mensch ist dabei der von Gott angesprochene und in Jesus vollkommen geliebte Mensch, der in Gottes Schöpfung lebt und Verantwortung für diese trägt.
Innerhalb dieser Zusammenhänge kann der evangelische Religionsunterricht
- Hilfen geben bei der Entwicklung eines eigenen Selbst- und Weltverständnisses;
- Antworten auf die Fragen nach Gott, nach Deutung der Welt, nach Sinn und Wert des Lebens, nach Normen für menschliches Handeln auf der Grundlage christlichen Glaubens anbieten;
- die Entwicklung eines eigenen Standpunktes fördern;
- den Wert eines jeden Menschen verdeutlichen;
- christlichen Glauben und Frömmigkeit einüben;
- zum ökumenischen und interreligiösen Dialog ermutigen.
Menschliche Grunderfahrungen (Hoffnung, Liebe, Hass, Angst, Vertrauen, Gerechtigkeit, Schuld, Glauben…) sollen auf ihre Sinn- und Werteproblematik hinterfragt werden und in Bezug zur biblischen Überlieferung gebracht werden. Dies ermöglicht, eigene Erfahrungen zu erweitern, zu vertiefen und nicht bewusste Erfahrungen zu entdecken.
Das erfordert auch ein Erarbeiten biblischer Inhalte mit Hinblick auf die gesellschaftliche Realität und die individuelle Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Ebenso notwendig sind Informationen über die Welt der Bibel, über historische Zusammenhänge und über die Bibel als Buch.
Im Religionsunterricht werden Arbeitsformen eingesetzt wie:
1. Formen des Gesprächs
2. Formen mündlicher und schriftlicher Darbietung und Dokumentation
3. Formen des Umgangs mit Texten und Medien
4. Kreative Formen
5. Formen mit besonderem Handlungsbezug
Neben der Arbeit im Unterricht gehen vom Religionsunterricht Impulse für das Schulleben aus, hier z.B. die Einschulungsfeier der 5. Klassen. Hier bieten sich Möglichkeiten zur Kooperation mit anderen Fächern (Musik, Deutsch,…), außerdem ermöglicht die Vorbereitung und Durchführung dieser Schulfeier den Schülerinnen und Schülern, sich entsprechend ihrer Fähigkeiten zu beteiligen und Erfahrungen an andere weiterzugeben.
Die Unterrichtsthemen orientieren sich an den Vorgaben des „Kursbuch Religion“:
Klasse 5: „Miteinander“, „Freundschaft“, „Wahrheit und Lüge“, „Kinder heute“, „Die Bibel“, „Gleichnisse“
Klasse 6: „Schöpfung“, „König David“, „Umwelt Jesu“, „Beten“, „Religiöse Feste“
Klasse 8 „Propheten Israels“…
Im Fach Religion geht die mündliche Mitarbeit vorrangig in die Leistungsbewertung ein. Auf vollständige, ordentliche Heftführung wird ebenfalls ausdrücklich Wert gelegt. Gelegentlich kann Wissen auch in kurzen, schriftlichen Lernerfolgskontrollen überprüft werden.
3. 3. Die Fremdsprachen
In den Fächern Englisch und Französisch steht in allen Jahrgangsstufen das Erlernen, Festigen und Anwenden des Grundwortschatzes und der notwendigen grammatikalischen Strukturen im Vordergrund. Die Schülerinnen und Schüler werden an die für die Fremdsprachen relevanten Techniken vom spielerischen Lernen der Grundschule zum konzentrierten Üben und selbstständigen Arbeiten herangeführt.
3.3.1. Englisch
Seit 2009 wird sukzessive das neue Lehrwerk Red Line (Klett) eingeführt, um den didaktisch-methodischen, sprachlichen sowie medialen Kompetenzerwerb bei den Schülerinnen und Schülern zu optimieren. Die Kompetenzen gliedern sich nach den Bereichen des Faches und beschreiben dessen Kern:
- Kommunikative Kompetenzen (Hörverstehen, Hör-/Sehverstehen, Sprechen, Leseverstehen, Schreiben, Sprachmittlung/Mediation)
- Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln und sprachliche Korrektheit (Aussprache und Intonation, Wortschatz, Grammatik, Orthographie)
- Methodische Kompetenzen (Hörverstehen und Leseverstehen, Sprechen und Schreiben, Umgang mit Texten und Medien, selbstständiges und kooperatives Sprachenlernen)
- Interkulturelle Kompetenzen (Orientierungswissen, Werte, Haltungen und Einstellungen, Handeln in Begegnungssituationen)
Durch die Ausstattung aller Klassenräume mit digitalen ActivBoards werden auch verstärkt digitale Unterrichtsmedien eingesetzt, die den oben genannten Kompetenzerwerb zeitgemäß unterstützen.
Im Allgemeinen ist der Unterricht aber nicht allein auf den Erwerb der aufgeführten Kernkompetenzen beschränkt, sondern soll Schülerinnen und Schülern ermöglichen, auf vielfältige Weise darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben, weiterzuentwickeln und zu nutzen. So baut die Entwicklung der kommunikativen, interkulturellen und methodischen Kompetenzen in der Erprobungsstufe (Klassenstufe 5/6) auf den gemeinsamen Grundlagen des fremdsprachlichen Lehrens und Lernens der Grundschule auf:
- Erwerb der Fremdsprache durch vielfältige kommunikative Aktivitäten in für die Schülerinnen und Schüler bedeutsamen Verwendungssituationen
- Nachdenken über und Bewusstmachen von Lernerfahrungen und methodischen Kompetenzen.
Die Prinzipien der Unterrichtsgestaltung in der Grundschule bleiben für den Unterricht der Sekundarstufe I bedeutsam durch:
- Authentizität der Themen
- Situationsbezug (Relevanz der Themen für die Schülerinnen und Schüler) und dadurch Orientierung an der Lernentwicklung des einzelnen Kindes
- spielerisches, darstellendes, gestaltendes Lernen
- entdeckender und experimentierender Umgang mit Sprache
(Vgl. KLP für die Realschule in NRW – Englisch, 2004)
Im Verlauf der Klassenstufe 7/8 sollen die Schülerinnen und Schüler im Fach Englisch zunehmend zum freien Sprechen sowie Formulieren (z.B. auch Versprachlichung von Bildergeschichten, Nacherzählung bekannter Texte) angeleitet werden, so dass sie zunehmend in der Lage sind sich spontan und adäquat in der Zielsprache zu äußern.
In der Klassenstufe 9/10 werden die Schülerinnen und Schüler zunehmend befähigt, auch losgelöst vom Schulbuch unbekannte Texte selbstständig mit Hilfe von Wörterbüchern (auch digital) zu erschließen.
Neben den Angeboten des Schulbuches, das durchweg kompetenzorientiert aufgebaut ist und somit die Schülerinnen und Schüler in den Kernfähigkeiten des Faches (Sprechen, Schreiben, Lesen, Hörverstehen) fördert, sehen wir über die für alle Fächer gültigen Unterrichtsprinzipien hinaus folgende Ergänzungen als notwendig an:
- freier Umgang mit und in der Zielsprache
- Lektüren (ab Ende Klasse 5); auch als Angebote zur individuellen Förderung
- Gedichte; Bildergeschichten
- eigene Geschichten schreiben (guided writing)
- Initiieren von Brieffreundschaften ab Klasse 6 (auch mit den Möglichkeiten der neuen Medien durch e-learning, z.B. „skype“)
- Zusammenfassung von grammatikalischen Einheiten unabhängig vom Lehrbuch (Klassen 7-10)
- Sketche, Rollenspiele
- skeleton writing und open-ended stories (Klassen 9/10)
- berufsvorbereitendes Arbeiten (Klassen 9/10)
- bilingualer Unterricht da, wo es die Fächerkombination der Kollegen erlaubt
- Schüleraustausch mit Israel à „Erleben“ der Wichtigkeit von Englisch als Weltsprache und ‚lingua franca’ als Mittelweg der Kommunikation
- Filme in der Originalsprache sowie Begleitsequenzen zum Lehrwerk, die das Hör-/Sehverstehen in authentischer Weise schulen (Action UK/USA)
- Präsentation von selbstständig vorbereiteten Themen in der Zielsprache
Grundsätzlich wird Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 und 6 mit Schwächen im schriftlichen und mündlichen Sprachgebrauch von den Fachkollegen die Möglichkeit geboten, diese Defizite in Förderkursen aufzuarbeiten.
In den Klassen 10 wird im 2. Halbjahr eine Klassenarbeit unter Prüfungsbedingungen geschrieben.
3.3.1.1. Wirtschaftsenglisch (Business English) - Eine Vorbereitung auf die heutige Arbeitswelt !
Vokabeln büffeln, Gespräche aus der Arbeitswelt simulieren, Geschäftsreisen planen, E-mails und Memos schreiben und einiges mehr – und das noch zusätzlich zum Englischunterricht? Nein danke! Oder vielleicht doch?
Seit dem zweiten Halbjahr des Schuljahres 2015/2016 bietet die RSW zum ersten Mal eine Wirtschaftsenglisch (Business English) AG an.
Die Resonanz und das Interesse seitens der Schüler ist groß. Nicht zuletzt deshalb, weil sie selbst um die Wichtigkeit dieser Kompetenzen wissen. Wie unabdingbar Englisch als Weltsprache ist, ist inzwischen allen bekannt. Doch unterscheidet sich die AG Business English vom normalen Unterricht hinsichtlich der thematischen Schwerpunkte und auch bezüglich der Intensität. Zertifikate in Business English genießen bei Arbeitgebern und Ausbildungszentren weltweit ein hohes Maß an Anerkennung.
Zusätzlich bietet der Kurs, gerade für die Schüler und Schülerinnen der 10. Klasse, eine weitere Plattform zum Austausch und Training für die Abschlussprüfung.
Der Unterricht in der AG konzentriert sich auf die Erarbeitung von Strukturen und Vokabular (Fachbegriffe), die für geschäftliche Gespräche, Telefonate, E-mails, Memos etc. benötigt werden. Zusätzlich wird die Grammatik in ihren wesentlichen Themen wiederholt und vertieft. Die Säulen der Englisch-Kompetenzen (Speaking, Writing, Listening, Reading, Mediation) werden dabei, wie im normalen Englisch-Unterricht auch, in gleichen Teilen trainiert. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet die Teilnahme an der AG intensive Arbeit, die sicherlich gelingen wird, wenn sie mit Spaß, Fleiß und Interesse ans Werk gehen. Erfreulicherweise hat sich in diesem ersten Durchgang eine interessierte und engagierte Lerngruppe (24 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10) zusammengefunden, die es ohne Zweifel schaffen wird, erfolgreich mit den angestrebten Zertifikaten die AG abzuschließen.
Es wurde zunächst überlegt, ob die AG für die Jahrgänge 9 und 10 angeboten werden solle, doch vor dem Hintergrund, dass eine zu große Lerngruppe entstanden wäre, wurde der Kurs dieses Jahr ausschließlich für die Abschlussklassen angeboten. Schließlich steht gerade bei ihnen die Arbeitswelt direkt vor der Tür. Zudem ist so ein intensiveres Arbeiten gewährleistet. Sollte es die personelle Situation zulassen, wird der Kurs im nächsten Schuljahr eventuell für beide Jahrgänge angeboten, jedoch in getrennten Lerngruppen an zwei verschiedenen Tagen.
Die Arbeitsgemeinschaft trifft sich einmal die Woche für zwei Schulstunden (90 Minuten). Dies wird im Rahmen von Nachmittagsunterricht (7./8. Stunde) realisiert. Insgesamt umfasst der Kurs 10 Termine. Leiterin ist momentan Englisch- und Biologie-Lehrerin Elisa Gaz-Hikade.
3.3.2 Französisch
Alle Schülerinnen und Schüler lernen ab Klasse 6 Französisch. Im ersten Lernjahr stehen das Heranführen an die neue Fremdsprache, das Erlernen, Festigen und die Habitualisierung von grundsätzlich für alltägliche Situationen in Frankreich wichtigen Sprachelementen in Grammatik, Vokabular und Aussprache im Vordergrund. Ebenso finden interkulturelle Inhalte Berücksichtigung.
Ab Klasse 7 wird Französisch als Differenzierungsfach angeboten und hat den Stellenwert eines Hauptfaches. Die Weiterführung des Faches Französisch berücksichtigt mit steigender Progression die Vermittlung der kommunikativen Kompetenzen wie Hörverstehen, Sprechen, Leseverstehen und Schreiben, der interkulturellen Kompetenzen, um eigene Wertvorstellungen, Denk- , Lebens- u. Sichtweisen mit denen frankophoner Kulturen zu vergleichen sowie der methodischen Kompetenzen, d.h. Lern- und Arbeitstechniken, Sozial- u. Arbeitsformen werden adressaten- u. altersangemessen umgesetzt.
Im Laufe der Schuljahre wird die verstärkte Förderung des selbstrelexiven und selbstständigen Lernens angestrebt, die die Individualisierung von Fremdsprachenlernprozessen unterstützt. Zum Einsatz kommen daher neben dem Lehrwerk auch schulbuchunabhängige Medien wie z.B. Zeitungen, Internet, landeskundliche Reiseinfos, Filme, eigenständige Schülerpräsentationen etc. Ebenso gehört die Ermöglichung der Teilnahme an den DELF- Prüfungen dazu, einer externen Sprachprüfung, mit der man ein weltweit anerkanntes staatliches französisches Diplom auf unterschiedlichen Niveau-Ebenen erhalten kann.
3.4 Die Fachbereiche Mathematik und Naturwissenschaften
3.4.1 Mathematik
Das Fach Mathematik vermittelt in allen Jahrgangsstufen die mathematischen Grundvoraussetzungen für die spätere Berufsausbildung. Sie schafft gezielte Grundlagen für weitere naturwissenschaftliche Fächer wie Physik, Biologie und Chemie. Bei Gesprächen mit Ausbildungsleitern der heimischen Wirtschaft wird immer wieder über Mängel in bestimmten mathematischen Themenbereichen Klage geführt. Aus diesem Grunde wird im Mathematikunterricht in besonderem Maße berücksichtigt:
- intensives Training der Grundrechenarten;
- Kopfrechnen, auch zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit;
- Beschränkung des Taschenrechnereinsatzes auf das Notwendige;
- Überschlagsrechnungen;
- Umwandlung von Größeneinheiten;
- Integration von Prozent- und Zinsrechnung in andere mathematische Themenbereiche;
- Erarbeitung eines allgemein gültigen Rasters zur Lösung von Textaufgaben;
- sinnvolles Einbeziehen des Computers (Anwendung von Tabellenkalkulationsprogramme
3.4.2 Physik
Das Experiment und – soweit möglich – das Schülerexperiment sind im Physikunterricht der Realschule Schloss Wittgenstein von besonderer Bedeutung. Dabei entwickeln sich Fähigkeiten wie z.B. genaues Beobachten, Geduld und Konzentration, kausales Denken, Selbstvertrauen und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Außerdem hilft das Experiment den Zugang zu den theoretischen Strukturen der Physik zu erleichtern. Voraussetzung ist eine Physiksammlung, die ständig erweitert wird.
Abstrakte Begriffe, wie z.B. „Energie“, ziehen sich als roter Faden durch alle Jahrgangsstufen des Physikunterrichts und werden durch Beispiele aus der Schülerumwelt veranschaulicht:
- physikalische und chemische Zusammenhänge im Haushalt, in der Landwirtschaft und bei alltäglichen Gebrauchsgegenständen der Schülerinnen und Schüler ( wie z.B. Fahrrad, Moped und sonstiges Spiel- und Werkzeug);
- Beschäftigung mit den Themen des Umweltschutzes,
- Besuch des technischen Museums Niederlaasphe und des Planeten-Lehrpfads.
3.4.3. Chemie
P. W. Atkins schreibt in seinem Buch „Im Reich der Elemente“: „... Die etwas über hundert Elemente formen im Zusammenspiel alle Planeten, alle Pflanzen und alle Tiere. Aus diesen Elementen besteht die Luft, das Meer, die ganze Erde. Wir laufen auf den Elementen, wir essen die Elemente, wir sind die Elemente.....“
Sollte das zuvor Zitierte nicht Grund genug dafür sein, etwas mehr über die Chemie dieser Elemente zu wissen, wie sie sich miteinander verknüpfen und verbinden, um alles zu bilden und zu formen, was für unser Dasein von Bedeutung ist?
Unsere Welt wird zunehmend von Stoffen geprägt, die in den unterschiedlichsten Bereichen des täglichen Lebens, z.B. der Technik, Lebensmittelchemie, Biochemie, Pharmazie und der Energiegewinnung oder bei der Herstellung von Kosmetika, Farben und Haushaltschemikalien eingesetzt werden. Der allgegenwärtige Kontakt mit diesen Stoffen erfordert für den kompetenten und sicheren Umgang mit ihnen sowohl fundierte Kenntnisse über ihre Eigenschaften als auch eine vorausschauende und verantwortungsvolle Haltung gegenüber der Umwelt.
Der Chemieunterricht zielt daher darauf ab, die Schüler einerseits an typische wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen der Chemie heranzuführen, sowie sie andererseits die zugehörigen gesellschaftlichen Bezüge erkennen zu lassen. Dabei soll er die enge Verflechtung von Chemie und Alltag aufzeigen.
Um diese Ziele zu erreichen, werden im Chemieunterricht aller Klassenstufen folgende Schwerpunkte gesetzt.
- Probleme erkennen und Lösungswege entwickeln
- Hypothesen aufstellen und diese experimentell überprüfen
- Experimente als Grundlage des Chemieunterrichts
- Entwicklung und Erweiterung der Experimentierfähigkeiten und Fertigkeiten
- Heranführung an wissenschaftliche Arbeitsmethoden
- Protokollführung
- Verdeutlichung des Zusammenhangs „Bau – Eigenschaften – Verwendung“
- Erkennen von Gesetzmäßigkeiten unter Verwendung der Ordnungsprinzipien
- Anwendung der chemischen Fachterminologie und der Formelsprache
- Arbeiten mit Modellen
- PSE als wichtiges Arbeitsmittel für den Chemiker
Fachliche Schwerpunkte sind:
- Stoffeigenschaften, Aufbau der Stoffe, Stofftrennung
- Chemische Reaktion, Reduktion, Oxidation, Redoxreaktion
- Saure und alkalische Lösungen
- Wasser
- Elementsymbole und Formelschreibweise
- Elementfamilien
- Periodensystem der Elemente (PSE) und Atombau
- Chemische Bindungen
- Säuren und Laugen
- Salze
- Organische Chemie
3.4.4. Biologie
Im Fach Biologie steht der Mensch als durchgängiger Unterrichtsbezugspunkt im Vordergrund der zu behandelnden Themen. Dabei lernen Schülerinnen und Schüler, dass die meisten Prozesse in der belebten Welt nicht monokausal, sondern multikausal verursacht und beeinflusst werden. Dies gilt vor allem für ökologische Sachverhalte. Der Biologie-Unterricht soll eine sinnliche Naturbetrachtung und Anschauung von Pflanzen und Tieren ermöglichen. Hierzu ist es erforderlich außerschulische Lernorte aufzusuchen (originale Naturbegegnung und entdeckend forschendes Lernen).
In der Erprobungsstufe (Kl. 5/6) sollen, ausgehend vom eigenen Erfahrungshorizont der Schüler, folgende Themenschwerpunkte in den Unterricht einfließen:
- Kennzeichen des Lebens
- Menschen halten Tiere und sind für sie verantwortlich
- Bau und Leistungen des menschlichen Körpers
- Pflanzen im Schulumfeld (Anlegen eines Herbariums)
- Wirbeltiere (Fische – Lurche – Kriechtiere – Vögel – Säugetiere)
- Pubertät – Zeit der Veränderungen
Die Behandlung sozialer Brennpunkte steht im Vordergrund der Altersstufe 7/8. Themenbeispiele sind:
- Ökosysteme (Wald – Gewässer – Meer)
- Wirbellose
- Gesundheit und Krankheit
- Sucht
- Sexualität und Partnerschaft
Im Rahmen des Differenzierungs-Unterrichts sollte in der Klasse 7 das Schulbiologische Zentrum der Lahntalschule in Biedenkopf besucht werden (Gewässeruntersuchung der Lahn).
Die Veränderung von Lebewesen durch den Menschen stellt den Unterrichtsschwerpunkt der Klassen 9/10 dar:
- Grüne Pflanzen – Grundlage des Lebens
- Stoff- und Energiewechsel beim Menschen
- Sinnesorgane und Nervensystem
- Vererbungslehre
- Abstammungslehre
- Verhaltenslehre
Im Rahmen des Differenzierungs-Unterrichts sollten in der Klasse 9 das Anatomie-Museum in Marburg und in der Klasse 10 das Senckenberg-Museum in Frankfurt besucht werden.
3.5. Die Fachbereiche Musik und Kunst
3.5.1 Musik
Im Musikunterricht sollen die Freude am Singen und Musizieren, am Musikhören, an der Bewegung nach Musik und die Neugierde auf neue Erfahrungen mit Musik geweckt und erhalten werden.
Allgemeine Ziele dabei sind, die individuelle Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler zu stärken und sie in ihrer Ganzheit, d. h. sowohl in ihrer Emotionalität als auch in ihrem Reflexionsvermögen anzusprechen und zu fördern.
Selbstständigkeit sowie soziales und kommunikatives Handeln werden beim gemeinsamen Musizieren in besonderer Weise erlernt.
Themenschwerpunkte im Fach Musik sind:
- Singen. Entdecken und Entfalten der Singstimme. Kontinuierliche Pflege des Singens als eine elementare Lebensäußerung des Menschen. Kennenlernen des Liedgutes verschiedener Musikepochen und –stile. Hinführung zum mehrstimmigen Gesang.
- Musizieren. Mehrstimmiges Spiel von Musikstücken auf verschiedenen Instrumenten. Improvisieren einfacher Liedbegleitungen.
- Tanzen. Historische sowie folkloristische Paar- und Gruppentänze zur Festigung der rhythmischen und tonalen Grundbildung und als gruppendynamisches Erlebnis.
- Kennenlernen des europäischen Instrumentariums auch als Motivation zum Erlernen eines Instrumentes.
- Vermittlung des kulturellen Erbes mit den dazu gehörenden Werken, Liedern und Tänzen unter besonderer Berücksichtigung der historisch-soziologischen Zusammenhänge.
- Vermittlung musiktheoretischer Grundlagen.
- Besuch von klassischen Konzerten, Opern, Musicals.
- Gestaltung von Konzerten und Musiktheaterwerken, Mitwirkung bei Schulveranstaltungen.
Zum zweitletzen Punkt ist anzumerken, dass – auf Beschluss der Schulkonferenz – jeweils der Jahrgang 9 ein Musical besucht und der Jahrgang 10 zu einem klassischen Konzert fährt.
Eine besondere Form des Musikunterrichtes stellt die Chorklasse dar, die
zusätzlich zum regulären Musikunterricht angeboten wird.
Ziel dieses Unterrichtes ist, die stimmliche Entwicklung und das gemeinsame Singen in besonderer Weise zu fördern und damit zur Entfaltung der individuellen Persönlichkeit beizutragen.
Die Kinder lernen über ihre Stimme zentrale Inhalte aus verschiedenen Lernbereichen kennen. Sie erwerben ein Liedrepertoire, das sich auf vielfältige Stile, Epochen und Kulturen erstreckt.
In der Chorklasse wird gezielt auf öffentliche Präsentation hingearbeitet.
3.5.2. Kunst
Die Konzentration auf eine gestellte Aufgabe, eine sorgfältige Verarbeitung und die Entwicklung eines kreativen Potentials über die geforderten schulischen Grundfertigkeiten hinaus sind die Leitlinien der Kunsterziehung an der Realschule Schloss Wittgenstein.
Der jeweils auf 2 Jahrgangsstufen bezogene Stoffplan beinhaltet eine Reihe verbindlicher Inhalte aus den Bereichen der Malerei, der Graphik, des werkenden Gestaltens, des Zeichnens und der visuellen Kommunikation von Stufe zu Stufe aufeinander aufzubauen.
Daneben stehen unterschiedliche aktuelle Themenstellungen als Trainingsprogramme mit Praxisbezug. Dafür gibt es Beispiele:
In den Jahrgangsstufen 5/6:
- das Drucken: z. B. jahreszeitliche oder persönliche Postkarten;
- die Beteiligung an gestalterischen Wettbewerben;
- die auf den Verkauf ausgerichtete Produktion einfacher kunstgewerblicher Gegenstände für den alljährlichen Weihnachtsmarkt;
- der Einsatz bei den Tagen der Offenen Tür und den Informationsveranstaltungen vor der Schulanmeldung;
In den Jahrgangsstufen 7/8:
- die Gestaltung der Plakate für Schulveranstaltungen;
- das Angebot außerunterrichtlicher Arbeitsgemeinschaften, soweit Freiräume und Zeitfenster verfügbar sind.
In den Jahrgangsstufen 9/10:
- die Entwicklung des eigenen Berufsbildes durch entsprechende Aufgaben-stellungen, vorausgesetzt, der Kunstunterricht wird in den Stundenplänen der Klassen 9 und 10 berücksichtigt.
- dabei hängt die Effizienz des Unterrichts ab von der verfügbaren Arbeitszeit, der Gruppengröße, der epochalen Gliederung und dem Interesse der Schüler an außerunterrichtlichen Angeboten.
Fachbereichsübergreifende Projekte: „Wo sind die Lachse?“
Der Fachbereich Kunsterziehung begrüßt die Zusammenarbeit mit anderen Fächergruppen, wenn sich ein praktischer Bezug findet.
Ein Beispiel dafür ist die Aktion „Wo sind die Lachse?“ im Mai 2011:
Im Rahmen des Landeswettbewerbs „Schulen ans Wasser“ hat die Klasse
6 D Plakate gestaltet (visuelle Kommunikation), Presseartikel und sogar einen Radiobeitrag zusammengestellt (Deutsch, Schwerpunkt Medien) und ist auf die Suche nach Bad Laasphes Namensgebern gegangen (Lassapha - Lachswasser). Wir haben uns mit den Lebensbedingungen der Fische beschäftigt (Biologie), die Jahrhunderte lang in Lahn und Laasphe gelebt haben (Geschichte, Quellensuche) und wieder angesiedelt werden sollten, ohne dass ausreichende Bedingungen gegeben waren.
Unser Zug durch die Stadt hat überregional für Aufsehen gesorgt (Presse,Leserbriefe, Reaktionen aus der Lokalpolitik (Gesellschaftswissenschaften)).
Wir haben die Aktion ausführlich dokumentiert. Sie hat uns bei landesweit rund 400 Wettbewerbsbeiträgen in der Altersgruppe Klassen 5-7 einen beachtlichen 5. Platz eingetragen.
Wir haben Lachse gefunden – im Tiefkühlbereich eines Supermarktes!
3.6. Der Fachbereich Sport
Den Schwerpunkt im Sportunterricht unserer Schule setzen die pädagogischen Prinzipien entsprechend den Richtlinien des Landes NRW.
Diese pädagogischen Prinzipien erfahren auch außerhalb des Sportunterrichts der RSW eine besondere Bedeutung.
Bei der „Gesundheitsförderung“ liegt der Schwerpunkt in der Schulung bewusster Körpererfahrung und gesunder Körperhaltung. Hierzu wird regelmäßig auch eine AG Rückenschule/Rückentraining angeboten.
Regelmäßige AG´s in großen Sportspielen vertiefen diese Kompetenzen und befähigen zur Teilnahme an Wettkämpfen, z.B. dem Landessportfest der Schulen. Ausgewählte Schüler/-innen aller Jahrgangsstufen vertreten auch in der Sparte Leichtathletik die RSW regelmäßig beim Landessportfest der Schulen. Die Leichtathletik steht auch im Mittelpunkt des jährlichen Sportfestes, das über den Rahmen der Sommer-Bundesjugendspiele hinausgeht und unter den pädagogischen Prinzipien „Leistungserfahrung, Kooperation und Wettkampf“ steht. Zudem führen die Klassen innerhalb einer Jahrgangsstufe (auch zusammen mit dem GSW) in den Sportspielen Vergleichswettkämpfe (z.B. Fußballturniere der Klassen 6 und 7) durch. Ebenfalls nehmen die Klassen 6 und 7 am Wettbewerb des Deutschen Sportabzeichens teil.
„Sich körperlich ausdrücken und Bewegungen gestalten“ wird vor allem durch Tanzen erreicht. Eine Tanz – AG bietet zusätzliche Möglichkeiten und die Chance für die Schüler/-innen, sich und die Schule auch außerhalb zu präsentieren.
Die Klassenfahrt der Klassen 5 (unter dem Motto: Soziales Lernen und Kommunikation) beinhaltet auch gemeinschaftliche Aktionen in einem Kletterpark. Vorbereitet durch den Sportunterricht (Kletterwand) erfahren die Schüler/-innen das Prinzip „Etwas wagen und verantworten“, das durch den Besuch eines Kletterparks in den Klassen 7 oder 8 nochmals aufgegriffen werden soll .
Diesem Prinzip dient auch der Unterrichtsinhalt: Gleiten, Fahren, Rollen. Das Gleiten wird für die Jahrgangsstufe 6/7 bei den jährlichen ein bis drei Wintersporttagen vertieft.
3.7 Der Fachbereich Technik
Der Fachbereich Technik besteht aus den Bereichen
- Metallverarbeitung,
- Holzbearbeitung und
- mechanisch-technische Konstruktion.
„Learning by doing“, ist das Motto im Fach Technik, in diesem Fall „doing“ mit Metall. Die Schüler/innen werden eingewiesen in die allgemeine Material- und Werkzeugkunde und erlernen wesentliche Grundlagen der Metallverarbeitung. Die Lehrpläne für dieses Fach sind abgestimmt mit unserem Kooperationspartner, der Fima Ejot. Ejot ist ein Spitzenunternehmen für Verbindungstechnik, Kunststofftechnik und Baubefestigungen und zugleich einer der größten Arbeitgeber in Wittgenstein.
Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner ist der Technikunterricht unmittelbar auf den Berufs- und Arbeitsalltag ausgerichtet. Der Unterricht findet in der Schule, im Betrieb und im Ausbildungszentrum statt. In diesem Kontext erhalten die Schüler ebenso Einblicke in den gewerblichen und kaufmännischen Bereich des Unternehmens. Ausbildungsberufe von der Lehre bis zum Dualen Studium werden vorgestellt und die Schüler durch ein intensives Bewerbungstraining und Einstellungstests für ihre Zukunft vorbereitet. „Technik-Metall“ wird bereits in der Jahrgangstufe 5 eingeführt und ab der Jahrgangstufe 7 als Wahlpflichtfach angeboten. In der Jahrgangstufe 9 sind Praktika und Betriebsbesichtigungen verpflichtend vorgesehen.
Erste Erfahrungen mit dem LEGO-dacta-System, das zur mechanisch-technischen Konstruktion eingesetzt wird, machen alle Schülerinnen und Schüler bereits in der Jahrgangsstufe 5. Dort lernen sie im spielerischen Umgang mit Modellnachbauten von Alltagsobjekten (z.B. Autos, etc.) unterschiedliche mechanische Grundfunktionen und Antriebsmöglichkeiten (u.a. Treibriemen oder Zahnräder) kennen.
Auf diese Vorkenntnisse baut der Technikunterricht als Differenzierungsfach im Neigungsbereich ab der 7. Klasse auf und bietet den Schülerinnen und Schülern eine Entscheidungshilfe im Hinblick auf die Berufswahlorientierung an.
Den handwerklich und technisch begabten und interessierten Schülerinnen und Schülern, die sich später in technischen Berufen ausbilden lassen wollen (Berufsschulen), wird im Fach Technik ein theoretisches, technisches und handwerkliches Rüstzeug vermittelt (Materialkunde, Werkzeugkunde, Technisches Zeichnen, CNC - Steuerungen, etc).
Bei der mechanisch-technischen Konstruktion arbeiten die Schülerinnen und Schüler projektorientiert, um sowohl ihre Problemlösekompetenz, ihre gedankliche Flexibilität und Kreativität zu fördern, als auch ihre Teamfähigkeit bei der gemeinsamen Erarbeitung und Diskussion von Lösungsansätzen weiter zu stärken. Unterrichtsgegenstand sind neben mechanischen Funktionen und dem Bau motorbetriebener Maschinen auch das Entwickeln und Untersuchen pneumatischer Systeme. Herzstück des LEGO-dacta-Systems ist jedoch das Robolab-Erfinder-Set, mit dessen Hilfe die Schülerinnen und Schüler einfache computergesteuerte Maschinen entwickeln und passende Steuerungen programmieren können.
Neben der praxisbegleitenden theoretischen Wissensvermittlung steht im praktischen Bereich der Holzverarbeitung das Üben und Herstellen von Werkstücken im Vordergrund. Hierbei legen wir besonderen Wert auf die Herstellung von Gegenständen und Objekten, die sowohl für die Schüler als auch für die Schule eine sinnvolle, nützliche und alltagstaugliche Bedeutung haben.
Themenbeispiele sind:
- Herstellung eines Werkzeugkastens
- Entwurf und Herstellung eines Teetabletts
- Herstellung von Tierbehausungen
- Anfertigung von Spielzeugkisten
- Erstellung von anspruchsvollem Weihnachtsschmuck mit Beleuchtung
- Entwurf, Herstellung und Aufbau eines Weihnachtsmarkthäuschens.
Zukünftig soll sich die Zusammenarbeit unserer Schule mit der Firma EJOT auch im Fach Technik in Form eines dritten Teilbereichs Metallverarbeitung bemerkbar machen.
3.8. Der Fachbereich Hauswirtschaft
Sich versorgen zu können ist ein zentrales Bedürfnis. Der eigene Haushalt ist die Grundvoraussetzung für eine selbstständige Existenz.
In AG´s der Klassen 7, 8, 9 (variabel) lernen die Schülerinnen und Schüler der Realschule Schloss Wittgenstein praktisch und theoretisch, was zu einem eigenen Haushalt gehört, was „Sich-Versorgen“ bedeutet und wie eine vollwertige Ernährung sichergestellt wird. Kernpunkt ist die Zubereitung umfassender Mahlzeiten vom Einkauf über die Arbeitsvorbereitung bis zum Garprozess und zum Service. Die Arbeitsgemeinschaften sammeln Erfahrungen bei Schulveranstaltungen und tragen zur Gestaltung der Abschlussfeiern für die Klassen 10 bei. Über den Eigenbedarf hinaus geht es um die Bewirtung von Gästen und um die arbeitsteilige Planung umfangreicherer gastronomischer Anlässe.
3.9. Der Fachbereich Informationstechnik und Informatik
Ziel der informationstechnischen Grundausbildung in den Klassen 5 und 6 und des Informatikunterrichts in den Klassen 8 bis 10 ist, dass der Umgang mit dem PC für jeden Schüler unserer Realschule zur Selbstverständlichkeit wird. Ab Klasse 7 sollen die Schülerinnen und Schüler in allen Fächern selbstständig die vermittelten Informatikkenntnisse nutzen.
Themenbereiche der informationstechnischen Grundbildung für die Klasse 5 oder 6 (1 Wochenstunde):
- der grundsätzliche Aufbau und die Funktionsweise informationsverarbeitender Systeme;
- Handhabung eines PC unter Beachtung der Benutzeroberfläche Windows;
- Lösen von Aufgaben der Informationsverarbeitung mit Anwendersoftware;
- gesellschaftliche Auswirkungen des Einsatzes von Informationstechniken und - technologien.
Informationstechnische Grundbildung als Projekt für die Klassen 7 und 8:
In einem dreitägigen Kurs sollen den Schülerinnen und Schülern von speziell geschulten Informatiklehrern Grundwissen und Fähigkeiten im kritischen Umgang mit dem Internet vermittelt werden, z.B.:
- Überblick zum Internet (Chancen und Gefahren);
- Suchmaschinen;
- E-Mail.
Themenbereiche des Informatikunterrichts für die Klassen 9 und 10:
Der Informatikunterricht soll als Wahlpflichtfach mit 2 Wochenstunden als Einjahreslehrgang angeboten werden. Dadurch werden mehr Schülerinnen und Schüler berücksichtigt, da sich jedes Jahr andere einwählen können. Dabei sollen u.a. folgende Themen behandelt werden:
- praktischer Aufbau und Inbetriebnahme eines PC;
- Arbeit im Netzwerk;
- vertiefender Umgang mit Datenbanken und Präsentationsprogrammen;
- Programmierung.
3.10. Die Arbeitsgemeinschaften
3.10.1. Streitschlichter
In dieser Wahlpflichtfach-Arbeitsgemeinschaft wird besonders Wert auf die Ausbildung der sozialen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler gelegt, denn sie sollen nach einem halben Jahr fähig sein ihren Mitschülerinnen und Mitschülern bei Konflikten zu helfen, indem sie ihnen eine Lösung ihres aktuellen Problems vorschlagen. Um das zu gewährleisten, müssen sie lernen, den streitenden Parteien aufmerksam zuzuhören, die Streitpunkte der Mitschüler distanziert und objektiv zu beurteilen, sich unparteiisch ihnen gegenüber zu verhalten, ihnen eine für beide Parteien akzeptable Lösungsmöglichkeit anzubieten und diese vertraglich bindend für beide Parteien festzulegen. Dabei ist immer eine „ Win-Win-Lösung“ anzustreben. Natürlich sind die Schlichter verpflichtet über ihre Tätigkeit zu schweigen und ihr Wissen niemals zu missbrauchen.
Die Teilnahme am Streitschlichtungsverfahren ist freiwillig und nur für die Schüler von Vorteil, die ihren Konflikt wirklich lösen wollen.
Das Verfahren dient außerdem dazu, den Schülern langfristig klarzumachen, dass Gespräche und Aussprachen immer der beste Schritt zu einer Problemlösung sind.
3.10.2 Biologie – AG
Die Biologie – AG läuft etwas anders ab, als der herkömmliche Biologieunterricht. Durchgeführt werden Exkursionen in die nähere Umgebung der Schule bzw. in verschiedene Biotope rund um Bad Laasphe, um dort Tiere, Pflanzen, Früchte und Pilze zu bestimmen. Ziel soll es sein, die heimische Tier- und Pflanzenwelt besser kennen zu lernen.
Der direkte Kontakt der Schüler zu einem Lebewesen, das er kennen lernt, kann helfen, dem einzelnen Tier und der einzelnen Pflanze mit Respekt zu begegnen. Im Rahmen dieser Umweltbildung können Schüler die Natur entdecken, sie kennen und lieben lernen. Das ist ein kleiner Beitrag zum Naturschutz, denn der Mensch kann nur schützen, was er auch kennt.
Zu einzelnen biologischen Phänomenen werden Experimente durchgeführt, um auf experimentelle Weise biologische Vorgänge zu erfahren.
Allerdings findet die Biologie – AG unregelmäßig und nach Terminabsprache statt.
Geplant sind unter anderem:
- Mikroskopische Übungen
- Pflanzenkundliche Exkursionen
- Anlegen einer Pflanzensammlung (Herbarium)
- Pilzkundliche Exkursionen mit Besuch des Pilzmuseums
- Tierspuren und Fährten im Schnee
- Winterfütterung
- Bau von Nisthilfen
- Vögel und Vogelstimmen
- Bienen und die Imkerei mit Besuch des Imkervereins
- Schmetterlingskundliche Exkursionen
- Vielfalt der Insekten
3.10.3. Reiten und Pferdepflege
Die Realschule Schloss Wittgenstein bietet als einzige Schule in Deutschland das Wahlfach „Reiten und Pferdepflege“ an. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern den Bezug zum Tier, in diesem Falle dem Pferd, zu vermitteln. Aus diesem Grund steht nicht das Reiten bzw. das Erlernen des Reitens im Mittelpunkt, sondern das Wesen „Pferd“.
Themen sind beispielsweise:
- Versorgen der Pferde vor und nach dem Reiten;
- Futtermittel;
- Pflege der Anlage;
- theoretische Grundlagen der Reitlehre;
- Verhaltenslehre;
- anatomischer Aufbau des Pferdes.
Am Ende des Schuljahres wird aus diesen Teilbereichen eine Gesamtnote gebildet. Aufgrund der Vielschichtigkeit der Themen steht nicht die objektive Reitleistung im Mittelpunkt, vielmehr werden Engagement und subjektive Lernfortschritte bewertet.
3.10.4. Verkehrserziehung
Die Verkehrserziehung findet fächerübergreifend in allen Jahrgangsstufen innerhalb von Unterrichtseinheiten statt.
3.10.5. Weitere Bildungsangebote
Das Bildungsangebot der Privaten Realschule Schloss Wittgenstein bietet neben der verpflichtenden fachlichen Ausbildung und den Fördermaßnahmen vielfältige Möglichkeiten in breit gefächerten Arbeitsgemeinschaften praktisch und kreativ tätig zu werden.
Dazu gehören:
- Basketball
- Fußball
- Rückenschulung
- Schulband
- Tanz und Cheerleader
- Fitness AG
Seit dem Schuljahr 2013 / 2014 steht der Realschule Schloss Wittgenstein
Ein neu gebauter Fitnessraum zur Verfügung. Dort wird regelmäßig von
zwei Kollegen je 1x wöchentlich eine Fitness-AG angeboten.
4. Schüleraustausch mit Israel
5. Schulsanitätsdienst
Der Schulsanitätsdienst ergänzt die Erste-Hilfe-Versorgung der Realschule Schloss Wittgenstein.
Die Mitglieder des Schulsanitätsdienstes sind in Erster Hilfe ausgebildete Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 7, die unter Aufsicht und Betreuung von Lehrkräften tätig sind. Diese Betreuungslehrer sind ebenfalls ausgebildete Ersthelfer, deren Aufgabe es u.a. ist, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz, Ortsverband Bad Laasphe, die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter regelmäßig weiterzubilden sowie die Ausbildung weiterer Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter sicherzustellen.
Der Schulsanitätsdienst leistet einem Dienstplan folgend Erste Hilfe bei Verletzungen oder Krankheiten und ist bei Schulveranstaltungen vor Ort. Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren ihre Einsätze. Sie sind zudem mit den Kooperationslehrern für das Sanitätsmaterial des Schulsanitätsdienstes zuständig.
Die Tätigkeit des Schulsanitätsdienstes soll Verantwortungsgefühl und Hilfsbereitschaft fördern, die Erfahrung der Teamarbeit ermöglichen, allgemein zu mündigem und sozialem Handeln erziehen sowie die Sicherheit in der Schule verbessern.
Stand der Informationen: Mai 2017
Dieses Schulprogramm ist entstanden in gemeinsamer Arbeit von Kollegium, Schüler- und Elternschaft, wurde in den entsprechenden schulischen Mitwirkungsorganen diskutiert und durch die Verabschiedung in der
Dieses Schulprogramm ist entstanden in gemeinsamer Arbeit von Kollegium, Schüler- und Elternschaft, wurde in den entsprechenden schulischen Mitwirkungsorganen diskutiert und durch die Verabschiedung in der Schulkonferenz verbindlich für alle, die am schulischen Leben beteiligt sind.